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Hier lernen Sie, wie Sie sich selbst helfen und mit einer Depression umgehen können.

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Suizidrisiko einschätzen

Das Suizidrisiko einschätzen

Depression und Suizid sind eng miteinander verbunden. 10-15 % aller Patienten mit einer schweren rezidivierenden Depression sterben letztendlich durch Suizid. Zwischen 40% und 70 % aller depressiven Patienten berichten suizidale Gedanken. Indikatoren für ein akutes Suizidrisiko sind unter anderem ernsthafte Suizidgedanken, Hoffnungslosigkeit und Schuldgefühle, ein starker Tatendrang und die direkte und indirekte Ankündigung des Suizids.

Es kann schwierig sein nach Suizidgedanken und suizidalen Handlungen zu fragen. Allerdings ist genau das im Umgang mit betroffenen Jugendlichen besonders wichtig. Oft verletzen sich Jugendliche selbst (z.B. durch Ritzen) um die psychischen Schmerzen zu lindern und nicht um sich umzubringen. Jedoch kann auch „nicht-suizidales“ Verhalten mit einem erhöhten Risiko für weitere Verletzungen und Suizid einhergehen. Es ist wichtig zu verstehen, wodurch das selbstverletzende Verhalten motiviert war. Wenn ein Lehrer der Meinung ist, dass es hilfreich sein könnte, das Gespräch zu suchen und der Willen des Schülers zu sein scheint, sich dem Lehrer anzuvertrauen, sollte eine persönliche und offene Atmosphäre geschaffen werden.

Hat man das Gefühl, dass ein junger Mensch ernsthaft darüber nachdenkt sich etwas anzutun, ist es immer das Beste, das direkte Gespräch zu suchen, um zu entscheiden, ob eine sofortige medizinische Abklärung nötig ist. Manchmal ist es nicht einfach zu entscheiden, ob dringend Hilfe nötig ist.

Oft reagieren Jugendliche auf Frustration mit Verzweiflung oder impulsiver Selbstverletzung. Das muss nicht zwingend bedeuten, dass sie in unmittelbarer Gefahr schweben. Allerdings erhöht sich das Risiko wesentlich, wenn die suizidalen Gedanken immer raumgreifender werden und konkrete Pläne gemacht werden.

Daher ist es wichtig einen genauen Eindruck davon zu bekommen, wie stark die suizidalen Tendenzen tatsächlich sind.

Die folgenden Fragen können dabei helfen, das Suizidrisiko einzuschätzen (siehe Kasten):

Vorgehen im Falle eines akuten Suizidrisikos

Wenn man in eine Situation gerät, in der eine Person eine akute Suizidgefahr aufweist, können die folgenden Gedanken und Vorgehensweisen dabei helfen, mit der Situation umzugehen. Das trifft auch zu, wenn man nach einem persönlichen Gespräch mit der betroffenen Person über mögliche Suizidgedanken den Eindruck bekommen hat, dass diese sehr konkret sind und die Person in Gefahr schwebt, sich etwas anzutun.

  • Zeit gewinnen. Suizidale Tendenzen sind üblicherweise kein andauernder Zustand. Die akute suizidale Krise kann bereits nach kurzer Zeit schon wieder vorbei sein. Wenn eine suizidale Handlung hinausgezögert werden kann, steigen die Chancen, dass die betroffene Person überlebt.
  • Aufmerksam und empathisch zuhören. Keine Lösungen anbieten, sondern geduldig und verständnisvoll zuhören.
  • Zusätzliche Hilfe holen. Können Angehörige hinzugezogen werden? Gibt es (oder gab es) einen betreuenden Psychiater/Psychotherapeuten? Besteht ein gutes Verhältnis zum Hausarzt? Wo ist die nächstgelegene psychiatrische Klinik oder Notfallaufnahme? Wenn nötig, sollte ein Arzt oder ein Rettungswagen gerufen werden.

Zwangseinweisung

Die Möglichkeit der Zwangseinweisung tut sich auf, wenn beispielsweise ein Lehrer das Gefühl hat, dass jemand in unmittelbarer Gefahr schwebt sich selbst oder andere zu verletzen und diese Person derartig verzweifelt ist, dass Gedanken, Vorschläge und Hilfe von außen nicht mehr zu dieser durchdringen.

Wenn ein Jugendlicher auf Grund von Depression ein derart verzerrtes Bild von seiner Situation hat, dass ihm der Suizid als einzige Rettung aus seiner unerträglichen Situation erscheint, kann ein Lehrer diese Sichtweise nicht einfach akzeptieren und den betroffenen Jugendlichen sich selbst überlassen. Denn dieser junge Mensch wird durch die Depression und nicht durch seinen freien Willen angetrieben.

Der Lehrer muss Hilfe anbieten entweder indem er die Familie kontaktiert oder indem er dem Jugendlichen medizinische Hilfe zukommen lässt. Das bedeutet entweder die 112 anzurufen, um eine medizinische Notfallversorgung sicherzustellen oder die Polizei zu kontaktieren. Diese werden entscheiden, ob eine Einweisung in eine psychiatrische Klinik entgegen dem Willen des Jugendlichen oder dessen Familie notwendig ist.

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