Selbstmanagement-Ressourcen

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten um die psychische Gesundheit zu stärken.

Hier lernen Sie, wie Sie sich selbst helfen und mit einer Depression umgehen können.

Informieren Sie sich über Selbstmanagement und machen Sie den Selbsttest.

Weiterlesen

Zum Selbsttest

Verlaufsformen einer Depression

Verlaufsformen einer Depression

Auch wenn Depression häufig ist, gibt es verschiedene Typen, die unterschiedliche Verläufe haben können. Anzeichen und Symptome variieren in ihrer Anzahl, dem zeitlichen Verlauf, dem Schweregrad und ihrer Dauer, aber alles in allem sind sie sich sehr ähnlich. Da verschiedene Formen der Depression unterschiedlicher Behandlungsmethoden bedürfen, versuchen Ärzte und Psychotherapeuten herauszufinden, von welchen dieser Formen der Patient betroffen ist. Außerdem gibt es auch alters-, geschlechts- und kulturspezifische Unterschiede in der Art und Weise, wie Betroffene eine Depression erleben und wie die Symptome zum Ausdruck kommen.

Empirische Forschungsarbeiten haben gezeigt, dass Depression eine affektive Störung ist, die in Phasen auftritt. Das bedeutet, dass sich normale Stimmung mit depressiven Episoden abwechseln. Manchmal kann an Stelle einer depressiven Episode auch eine Phase der Euphorie (sehr gute Stimmung), Hyperaktivität, Irritierbarkeit und Anspannung folgen, die man Manie oder Hypomanie nennt. Daher unterscheidet man zwischen einer unipolaren Depression, die vorliegt, wenn es keine Phasen der Manie oder Hypomanie gibt, und einer bipolaren Störung, wenn solche Phasen in der Vergangenheit aufgetreten sind.

1. Depressive Episode

Die häufigste Form der Depression ist die depressive Episode. Eine depressive Episode kann plötzlich, innerhalb weniger Tage auftreten oder sich über Wochen entwickeln und dauert in der Regel mehrere Wochen bis Monate an. Um von einer depressiven Episode sprechen zu können, müssen einige typische Symptome kontinuierlich für mindestens zwei Wochen anhalten. Die Mehrheit der Menschen, die von einer depressiven Phase betroffen waren, wird auch weitere solcher Episoden durchleben (rezidivierende depressive Störung). Das Rückfallrisiko kann durch leitlinienkonforme Behandlung gesenkt werden.

2. Rezidivierende depressive Störung

Wenn depressive Episoden erneut auftreten, spricht man von einer rezidivierenden depressiven Störung.

3. Dysthymie

Als Dysthymie bezeichnet man mildere Symptome verglichen mit einer depressiven Episode oder einer rezidivierenden depressiven Störung. Allerdings beginnt sie meist schon im Jugendalter und hält kontinuierlich mindestens zwei Jahre, manchmal sogar Jahrzehnte an. Manche Betroffenen leiden zusätzlich unter depressiven Episoden. In diesem Fall spricht man von einer Doppeldepression (double depression).

4. Bipolare Depression

Bipolare affektive Störungen (manisch-depressive Störungen) sind schwere Erkrankungen und kommen seltener vor als unipolare depressive Störungen.

Man unterscheidet zwischen zwei Unterformen: Bipolar I- und Bipolar II-Störung.

Bipolar-I-Patienten leiden sowohl unter depressiven als auch unter manischen Episoden. Manien können plötzlich und nach einer Reihe von depressiven Episoden auftreten und die ursprüngliche Diagnose der unipolaren Depression muss korrigiert und als bipolare affektive Störung bezeichnet werden. Es kann trotz depressiver Episode oder monate- bzw. jahrelanger stabiler Stimmung zu einem schlagartigen Stimmungsumschwung kommen. Manische Phasen zeichnen sich durch exzessiv gute Laune aus und sind oft mit Hyperaktivität, Rastlosigkeit, Irritabilität, Gesprächigkeit und reduziertem Schlafbedürfnis verbunden.

Manien beeinflussen das Denken, Urteilen und Sozialverhalten, was zu schwerwiegenden Problemen und Schwierigkeiten im Leben des Betroffenen führen kann. Wahllose oder ungeschützte Sexualpraktiken oder leichtsinnige berufliche oder finanzielle Entscheidungen können Folge einer manischen Phase sein. Am besten lässt sich diese sich abwechselnde „Aufruhr der Emotionen“ mit den Worten „himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt“ beschreiben.

Bipolar II: Wenn die manischen Symptome schwächer ausgeprägt sind und nicht zu schwerwiegenden psychosozialen Problemen führen, wird keine manische, sondern eine hypomanische Episode diagnostiziert. Wenn ein Patient unter depressiven und hypomanischen Episoden leidet, spricht man von einer Bipolar-II-Störung. Manchmal treten hypomanische Episoden unmittelbar nach dem Abklingen der depressiven Episode auf.

5. Psychotische Depression

Eine spezielle Form der depressiven Episode ist die psychotische oder wahnhafte Depression. Die psychotische Depression zeichnet sich durch falsche Vorstellungen und Überzeugungen (Wahnvorstellungen) aus und kann von Halluzinationen begleitet sein. Wahnvorstellungen basieren typischerweise auf extrem übertriebenen Schuldgefühlen (z.B. „Ich bin eine Belastung für meine Familie“ oder „Ich habe einen schrecklichen Fehler gemacht“), auf der Angst vor dem finanziellen Ruin (Verarmungswahn) oder auf übertriebener Angst vor schweren unheilbaren Krankheiten (hypochondrischer Wahn). Diese Wahnvorstellungen treten selbst dann auf, wenn das genaue Gegenteil der Fall ist (z.B. ausreichend Geld vorhanden). Aufgrund der Schwere der Erkrankung und des damit verbundenen hohen Suizidrisikos benötigen Patienten mit einer psychotischen Depression fast immer eine stationäre psychiatrische Behandlung. Eine psychotische Depression kann entweder unipolar oder bipolar sein.

6. Atypische Depression

Im Grunde leiden Patienten mit dieser Form der Depression unter den gleichen Symptomen wie bei einer typischen Depression, unter Berücksichtigung zweier Ausnahmen: während die typische Depression von Appetitlosigkeit (oft in Verbindung mit Gewichtsabnahme) und Schlaflosigkeit begleitet wird, neigen Patienten mit einer atypischen Depression eher zum Überessen und Überschlafen. Diese Form der Depression kann entweder unipolar oder bipolar sein.

7. Saisonal-affektive Störung (SAD)

Patienten mit SAD weisen Symptome der atypischen Depression auf. Betroffene leiden nur während einer bestimmten Jahreszeit an dieser Form der Depression, meist im Herbst oder Winter. Am Ende der Saison regenerieren sich Betroffene in der Regel und fühlen sich wieder besser.

iFightDepression® ist ein Projekt finanziert und implementiert durch: